Glossar

Bias

16.04.2025

Bias ist ein Begriff mit mehr oder weniger unterschiedlichen Bedeutungen in verschiedenen Disziplinen. Jenseits seiner fachbegrifflichen Bedeutung, etwa in der Statistik, handelt es sich um eine recht junge Übernahme aus dem Englischen. In dieser breiten Bedeutung bezeichnet Bias eine Neigung zu etwas oder eine Veranlagung, Parteilichkeit, ein Vorurteil, eine Präferenz oder eine Vorliebe. Als Bias wird dabei eine unverhältnismäßige Gewichtung zugunsten oder gegen eine Idee oder Sache verstanden, die für ungenau, engstirnig, voreingenommen oder unfair gehalten wird. Bias hat damit, ebenso wie das deutsche Gegenstück Verzerrung, eine dezidiert negative Konnotation.
In den Natur- und Technikwissenschaften ist ein Bias ein systematischer Fehler. Zum Beispiel kann sich ein statistischer Bias aus einer fehlerhaften Stichprobe einer Population oder aus einem Schätzverfahren, das im Durchschnitt keine genauen Ergebnisse liefert, ergeben.
Es gibt zahlreiche Arten von Bias. Relativ bekannt ist der „Confirmation Bias“, d.h. die Neigung von Menschen, tendenziell nach Informationen zu suchen oder solche Informationen ernst zu nehmen, die ihre bereits bestehenden Überzeugungen bestätigen; zu diesen Überzeugungen in Widerspruch stehende Informationen werden dagegen abgewertet oder ignoriert.
Mit Blick auf KI ist der „Automation Bias“ relevant, also die Neigung zu übermäßigem Vertrauen in die von einem KI-System hervorgebrachte Ausgabe.

ProKIP – Prozessentwicklung und -begleitung zum KI-Einsatz in der Pflege – ist das wissenschaftliche Begleitprojekt in der vom Bundesministeriums für Bildung und Forschung geförderten Bekanntmachung Repositorien und KI-Systeme im Pflegealltag nutzbar machen.